Abschrift der Hinweistafel auf der Stele:
Die
Fußfallstraße und die sieben
Fußfälle
Der Name Fußfallstraße erinnert an einen alten
Prozessionsweg, an dem sieben Fußfallstationen
(Bildstöcke) standen.
Die Prozession begann an der Herler Kapelle, führte an dieser
Straße entlang bis zur Pfarrkirche St
Gereon in Merheim.
Schon im 16.Jahrhundert, in einer Zeit, da Fieber- und Pestkrankheiten
viele Opfer forderten,
hatte sich in Merheim eine "Bruderschaft der sieben Schmerzen Mariens"
mit über tausend
Mitgliedern gebildet. Sie machte sich zur Aufgabe, eine Bittprozession
mit sieben Fußfällen
einzuführen. Mit einem Kniefall an den Bildstöcken
ehrten die Prozessionsteilnehmer die Mutter
Gottes.
Die Merheimer Bruderschaft hatte überregionale Bedeutung, wie
Mitgliederlisten zeigen. Diese Listen
führen nicht nur Namen aus der großen Merheimer
Gemeinde,sondern auch von Bürgern aus ganz
Deutschland und darüber hinaus.
Als Stifter werden u.a. auch genannt: Papst Urban VIII. (1623-1644),
der Kölner Erzbischof
Ferdinand von Bayern (1612-1650) und Herzog Philipp Wilhelm von
Jülich Berg und von Pfalz-
Neuburg (1653-1690).
Die Bittprozession wurde bis zum Ende es 19. Jahrhunderts
durchgeführt.
Von den sieben Fußfällen sind noch zwei erhalten
geblieben, die erste am Buchheimer Ring,
nahe der Herler Kapelle, und die siebte an der Ecke
Fußfallstraße / Ostmerheimer Straße.
Zur Erinnerung an diesen historischen "Fußfällenweg"
hat der Merheimer Bürgerverein in
Verbindung mit dem Merheimer Geschichtsverein diese Stele errichtet,
auf der die fünf fehlenden
Stationen, die der Zeit und dem Verkehr zum Opfer fielen, bildlich
dargestellt sind.
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